Nachts um halb 11 in Deutschland
Ja nee, eigentlich gings schon um Acht los.
Ein simpler Klassiker: Schaaf kocht.
Und wenn Schaaf kocht dann kocht es so dass vermutlich noch datt ganze Vorderhaus und die halbe Suedstadt um die Burg drumrum satt werden.
Alle.
Is Tradition.
Gehoert so und is kein Bug sondern ein Feature.
Los gings ganz tiefenentspannt mit einigen pervers dicken Scheiben Dry aged T-Bone, macht ja auch keine Arbeit und is mit Ruhezeit in 12-13 Minuten erledigt.
Dazu in Faecher geschnittene Ofenkartoffeln mit selbstgemachte Sourcreme, auch kein Thema, laeuft nebenher.
Und nem winzigen Salat, son winziger Salat muss einfach sein, er erfreut das Auge und traegt zur Abrundung des Menues mit bei.
Dachte ich.
Allerdings haben alle im Raum haben vermutlich hochpotente psychotrope Substanzen eingeworfen genossen und sind jetzt voll auf Unterzucker.
Die Stimmung is jut, das Trinkverhalten rauschorientiert…und Schaaf muss feststellen dass sich erste Ausfallserscheinungen bei den Gaesten bemerkbar machen.
Und bevor mir die hier die koerperliche Biege machen muss Schaaf das abfangen, aber nur wie?
Ok, halb 11 am Herd is nich das was man sich so wuenschen tut, Alkmene hat uns aber dieses Jahr reichlich beschenkt und da blieb nur eines:
Apfelkuechlein backen.
Schnell.
Und viel.
Aufmerksame Leser wissen um den Umstand das Schaaf zwar mit der Produktion von Speisen saemtlicher Art auch des Naechtens noch ziemlich jut klarkommt -das geht nach drei Sake wirklich hervorragend-, allerdings mit Suesswarenkram ja nuex am Hut hat (ok, die Kuchenaktionen sind ja nicht auf meinem Mist gewachsen, da wurde ich ja genoetigt).
Deswegen jetzt hier und heute:
“Schaaf im Selbstversuch”
Apfelkuechlein backen ohne sie je zu essen, eine wirklich nette Challenge um diese Uhrzeit, aber egal, jetzt muss es schnell gehen, die Jungs changieren naemlich schon zwischen leichtem Lindgruen und vornehmer Blaesse.
Deswegen hab ich auch für euch hier das Rezept mal hingepappt, koennt ja sein das ihr selbiges auch mal des Nachts benoetigt:
Apfelkuechlein in Bierteig mit Zimtsosse
Wir brauchen:
•4 Aepfel
Und fuer den Teig:
•125 g Mehl
•125 ml Bier
•1 Prise Salz
•1 TL Oel
•1 Ei
•80 g Zucker
Und für die Sauce:
•500 ml Milch
•3 Eier, davon das Eigelb
•2 EL Zucker
•1 Vanilleschote (hatt ich nicht, war nur gemahlene Biovanille mit Ablaufdatum 2012 da, egal)
•2 TL Speisestaerke (hatt ich auch nicht, war nur Vanillepuddingpulver mit Ablaufdatum 2012 da, auch egal)
•2 TL Zimt (mahlen nicht vergessen)
Weiter gehts, Apfel schaelen, und den unschuldigen Dingern beherzt das Kerngehaeuse ausstechen, dann in 5mm duenne Scheiben schneiden.
Nun der fuckin´Bierteig (auch noch nie gemacht), jedenfalls so nicht und ich sage euch das ist der einzig. Wahre. Bierteig.
Erstmal Eier trennen. Laeuft.
Dann die Milch mit dem abgelaufenen Vanillezeugs durchsetzen und erhitzen.
Immer ein Auge auf die Baggage Gaeste richten welche voellig unterzuckert und mit geroeteten Aeuglein drauf hinfiebern was da noch kommen koennt bevor sie kollektiv unter den Tisch sinken und vorher ihre Selbstachtung am Tresen abgeben.
Derweil zieht einer der Gaeste blank und praesentiert seine Stuetzstruempfe.
”Hier. Muss ich. Weil Krampfadern, weeste?”
Schoene Dinger, die.
Halterlos.
Leider mit ohne Spitzenabschluss.
Ja, zurueck zum Teig.
Bierteig herstellen, die perverse monetaere Investition in eine Kitchen-Aid macht sich langsam bezahlt.
Mehl, Bier, Eigelb, Zucker und Salz zu einem dickfluessigen Teig verruehren und das Oel nicht vergessen.
Das Eiweiß zu steifem Schnee schlagen und unterheben.
Ich war so schlau und hab erst das Eiweiß schlagen lassen damit ich den Kram nicht doppelt abspuelen muss. (400 mg IBU und die drei Sake warn vermutlich kein Schaden… meine graue Masse oberhalb C0 funzt einwandfrei und ich kann sogar auf meinen krankheitsbedingt superduennen Spargelbeinchen eine fette Kochperformance relativ schmerzfrei hinlegen).
Den Kumpels am Tisch geht es derweil solala.
Apfelscheiben darin wenden und in heissem Oel ausbacken. Auf Zewa tun und das im Ueberfluss vorhandene Fett abtropfen lassen.
Mit Puderzucker bestreuen. (Quatsch, mach ich erst spaeter wenn das Experiment aufm Teller liegt).
Nebenbei nehme ich angeregte Diskussionen mit SIRI wahr.
Habt ihr sie schonmal nach “Schwanzdildo” gefragt?
Nein?
Nicht?
Dann aber los.
Ach da war noch watt, die Zimtsauce:
Eigelb, Zimt und Zucker im Topf schaumig ruehren (NICHT den Kenwood mit 700 Watt benutzen, spritzt wie Sau) und die heisse Milch einruehren.
Alles bis zum Siedepunkt erhitzen.
Die Staerke sollte gebunden haben, das Eigelb aber nicht geronnen sein. Ja, schon klar, das Puddingpulver wehrt sich noch nach allen Kraeften, laesst sich aber MIT dem Kenwood ueberzeugen.
Da spar ich mir auch gleich die Abseihaktion mit Sieb.
Soo, fertich, nun noch alles einigermassen ansehnlich auf die Teller bringen:
Fazit: Furioses Finale eines gelungen Abends, alle sind wohlauf und vor allem:
Satt wie Sau.
BOERPS.
September 24th, 2015 at 13:00
Apfelkuechlein in Bierteig mit Zimtsosse? Moment, Zimtsosse!?
Ich frage mich seit Tagen, was ich mit dem Haufen Äpfel mache, den die Gemahlin neulich mitbrachte – ich glaube, jetzt weiss ich’s. Daanke, liebes Schaaf!
September 24th, 2015 at 13:09
Kein Thema, is doch auch ein Serviceblog hier.